Samstag, 30. August 2014

Verschlossen ...

... bin ich schon wieder


und das seit ca. 3 Wochen.

Es ist ein schönes Gefühl bzw. ruft es solche hervor. Ich spüre sie viel intensiver. Ich spüre mich viel intensiver. Wir spüren uns viel intensiver.

Ich möchte auch gar nicht aufgeschlossen werden. Habe irgendwie Angst davor. Vielleicht ist es die Angst zu versagen. Im Bett zu versagen. Schlechter zu sein als er. 



Und wieder ist ...

... eine heiße Nacht vorüber


Nein - nicht was Ihr Euch vorstellt. Ganz im Gegenteil. Leider.

Herzrasen, Fieber und Angst - unendlich viel Angst.

Sie wollte mich gestern eigentlich kurz aufschliessen und ihn berühren, damit ich spüren kann, daß er noch da ist. Leider hat sie das vergessen. Hat sie mich damals auch vergessen gehabt? Hat sie mich vielleicht ganz und gar vergessen?

Hat sie damals den Schlüssel im Auto vergessen? Wieder eine so unnütze Frage. Wieder Angst. 

Nachts sollte man sich erholen. Ich wache auf und bin fix und foxi. 

Wie kann ich meine Ängste bewältigen? Ich muss sie los werden, denn mein Körper leidet enorm darunter. Ich habe bereits ca. 8 Kilo in diesen drei Wochen abgenommen und nehme noch weiter ab. Ich fühle mich schwach - sehr schwach und sehr verletzlich. 


Freitag, 29. August 2014

Ich weiss ....

... daß ich Dich sehr in Anspruch nehme


und das seit drei Wochen.

Wir haben so viel geredet und ausgetauscht.

Ich habe Dir aber noch unendlich viel zu sagen. Sorry!

Tränen

Woher kommen sie?


Ich bin kein Mensch, der weint. Warum weine ich dann ständig? Woher kommen all diese Tränen?

Wecker

Und wieder hat er geschellt


Gestellt, damit Du für mich da sein kannst.

Wo bist Du?

Er sagt ...

... Du hättest Dir genommen


was Du gebraucht hast und Du sagst, deshalb müsstetst Du nochmals mit ihm reden.

Ich sage, Ihr habt Euch genommen, was Ihr gebraucht habt.

Und ich sage auch, Ihr habt mir etwas genommen, was ich gebraucht habe.

Donnerstag, 28. August 2014

Man(n) spürt Nichts ...

... in diesem Holy Trainer


Es ist einfach der Hammer. Kein Keuschheitsgürtel war so "endgültig". Ich habe das Gefühl, als hätte ich da unten gar Nichts mehr.




Grotesk

Was will ich eigentlich?


Ja - ich will verschlossen sein und sie will es auch, weil es für uns beide ein tiefes Gefühl mit sich bringt und den Horizont in jeglicher Hinsicht erweitert hat und noch erweitern wird.

Andererseits jammere ich herum, dass ich ihr nicht beweisen kann, dass ich auch so gut wie er im Bett - miteinander Schlafen - bin.

Ja - das ist einfach grotesk!



Pictures

Bilder die brennen


Warum bekomme ich diese Bilder nicht los? Wie zum Beispiel: Sie schaut ihn gierig an, vergräbt ihre Nägel in seinem Nacken, spreizt die Beine und zieht ihn zu sich heran, damit er sie nehmen kann. Ich weiß doch nicht einmal, ob es so war und trotzdem frisst sich dieses Bild - wie hundert Andre auch -in mein Hirn ein. Und wenn sie auftauchen beginnt mein Herz zu rasen, meine Körpertemperatur steigt auf gefühlte 42 Grad, alles in mir pumpt mit dem Herzschlag - so wie damals während den 2 Stunden 38 Minuten. Wie bekomme ich nur diese drecks Bilder weg? Mit diesen Bildern einher geht ein unermessliches Minderwertigkeitsgefühl. Er ist jung, attraktiv, potent, etc. Ich bin alt, grau, unattraktiv, impotent, etc. und übrigens wieder schon länger verschlossen. Daher kann ich ihr ja gar nicht beweisen, dass auch ich sie nehmen kann. Ich falle dann wieder in ein tiefes Loch. Und sie muss sich wieder ansehen wie ich leide und leidet dadurch auch.Ich hasse diese Bilder. Ich hasse mich.

Mittwoch, 27. August 2014

Unsere Liebe ...

... ist stärker


Aber es fehlt uns beiden an Kraft.

Wo bist Du und ...


... wo steht ER ?


Warum fühle ich mich schon wieder allein gelassen?

Warum stelle ich Fragen ...

... die ich gar nicht beantwortet haben möchte?


Was habe ich davon zu wissen, was sie ihm gesagt hat, als er gekommen war?

Was habe ich davon zu wissen, in welcher Stellung er sie genommen hat?

Was habe ich davon zu wissen, ob er einen Grossen hatte oder nicht.

Was habe ich davon zu wissen, wie er sie geküsst hat?

Was habe ich davon zu wissen, ob sie gespürt hat, als er kam?

Was habe ich davon zu wissen, ob er gut im Bett war?

Was hatte ich überhaupt davon?



Montag, 25. August 2014

Bilder

Ich darf keine von ihr einstellen


Und so werdet ihr nicht ihre strahlenden Augen sehen können. Ihre Atraktivität. Ihre Erotik. Ihre Tiefe. Ihre Austrahlung. Ihre Jugendlichkeit.

Und schon gar nicht Ihr erfülltes Strahlen, wenn es um den Götterboten geht.

Schade!

Nägel

Seht Ihr ihre Nägel auf dem Titelbild?


Wohin haben sie sich weshalb gebohrt?

Himmel und Hölle


Wo waren und wo sind wir?


Für uns blieb fast eine Woche die Zeit stehen. Das Büro war geschlossen. Der Briefkasten blieb ungeleert. Und wir stiegen hinab in den Hades, wohin uns Dein Götterbote geschickt hat.

Ich habe Dich psychisch und physisch verletzt.

Es war die Hölle - für uns Beide.

24 Stunden Gespräche. 24 Stunden Tränen. 24 Stunden Leid. 24 Stunden unendliche Liebe. 24 Stunden unendliche Zärtlichkeit - und das 7 Tage lang. 

Ich habe noch nie so tief gefühlt. Ich war noch nie so tief verletzt. Ich habe noch nie so tief geliebt.

2 Stunden 38 Minuten gegen 20 Jahre - und doch führten uns diese paar Minuten in die Hölle. 

Warum haben wir diese Hölle gebraucht, um Vieles zu erkennen, was doch so leicht auch ohne dieses Ereignis erkennbar gewesen wäre? Warum haben wir diese Hölle gebraucht, um unsere tiefe Liebe wieder zu spüren? Und warum musste es innerhalb der Umsetzung unserer Phantasien geschehen, obwohl es Nichts damit zu tun. hatte. Wären wir auch durch die Hölle gegangen, wenn es damit zu tun gehabt hätte? Oder brauchten wir die Hölle? Oder wird auch die Umsetzung unserer Phantasien immer die Hölle sein?

Wir sind jetzt da, wo wir waren, als unsere Beziehung begann. Und nur Du und ich wissen, was das bedeutet! 



Strapon

Wie unmännlich


Es ist so schön von Dir genommen zu werden. So schön Dich dabei anzusehen. Deine Augen. Deine Kraft beim Zustoßen. War es auch so schön von ihm genommen zu werden?


Himmel und

Wolken


Als Du ihn umarmst, gestreichelt und dann mit ihm geschlafen hast und ich einsam in der Eingangstüre stand, sahen wir die gleichen Wolken. Wir saßen aber nicht gemeinsam auf einer dieser Wolken.  

Du hast ihn angehimmelt.


Samstag, 23. August 2014

Sie und Er ...

... und Ich


Sie hat unsere Phantasie mit ihrem Traumtyp für sich umgesetzt und das in sage und schreibe 2 Stunden 38 min inklusive Creampie. Ich hatte von all dem leider Nichts. Nun heisst es: Lass uns die Sache langsam angehen. Was sagt mir das?

Sie wird sich immer an etwas Schönes erinnern. Und was wird bei und in mir bleiben?

Zumindest ...

... eignen sich die Stoffwindeln


gut zum Putzen! - Und zumindest etwas, was sie mit mir - Unmännlichen - anfangen kann.

Vergleiche oder


Selbstzweifel


Wie oft habe ich mich für Dich, für uns "hergerichtet" und dann Alles wieder ausgezogen, weil der Alltag begann. Heute habe ich die Sachen wieder ausgezogen, weil ich mir komisch vorkomme. Unmännlich. Weil ich mich mit ihm vergleiche. Und das Ergebnis ist verheerend.

Will ich überhaupt noch ein - Dein - WindelCucki sein?

Umsetzung

oder warum?



Du sagst, für Dich war das Alles innerhalb unserer Phantasie. Aber ich finde Nichts, aber wirklich gar Nichts, was wir umgesetzt hätten, außer daß Du mit einem anderen Mann nach 2 Stunden und ein paar Minuten geschlafen - nicht gefickt! - hast. Ich war alleine mit den Kindern. Ich hatte nichts Besonderes an. Es war Nichts für danach vorbereitet. Wir hätten nicht einmal in Ruhe danach reden können. Was war es also? Was? Und wie soll oder kann ich damit umgehen? Was mache ich mit diesem tiefen Schmerz? Mit diesen unerträglichen Bildern?

Warum musste dies geschehen - oder besser: warum musste es so geschehen?

Und immer wieder ...

... sehe ich Deine Augen


Wie sie strahlen

- wenn er ein Paket bringt
- wenn Du von ihm erzählst
- wenn Du an ihn denkst

und wie gierig, sehnsüchtig und geil sie ihn wohl angeshen haben, als er in Dich drang und Du mit ihm geschlafen hast.

Letzteres bringt mich um.

Freitag, 22. August 2014

Immer ...

.... wenn ich aufwache


geht es mir dreckig. Was passiert, während ich schlafe? Ich wache auf und habe wieder Schmerzen. Ich wache auf und habe wieder Angst. Ich wache auf und sehe wieder diese Bilder, die mir unendlich weh tun. Ich will nicht mehr schlafen!

Er hat ...

... Dir soviel gegeben.


Er hat uns soviel gegeben.

Und ich hoffe ...

... daß es nicht vorbei ist

- und nie mehr vorbei gehen wird!

Ich hoffe ...

... daß Du Dich nicht für mich schämen musst!

Ja ...

... ich liebe Dich!


Unendlich.

Aber irgendwie liebe ich auch ihn - Deinen Götterboten, der uns in die Hölle führte. Tief in alle Feuer der Leidenschaft, der Schmerzen und letztendlich der Erkenntnis. Ja ich liebe ihn dafür. Ja - ich vermisse ihn jetzt schon. 

Und nu?

... der Götterbote hat sich in sie verliebt! 


Stimmt nicht sagt sie.

Und er kann es nicht. 

Sie ist erleichtert. Ist sie das?

Was bleibt?

Zunächst erleichtert - Sie und ich auch. Ich auch?

Ich finde es  schade. Ich war fast durch. Und ich möchte das Funkeln ihrer Augen nicht mehr missen. 

Soll ich ihn anrufen? Mit ihm sprechen oder wenigstens danken?

Sie sagt Nein - warum?

Ich bin traurig - warum?



.

Donnerstag, 21. August 2014

Nein ...

... ich will es nicht wissen!


Was Du jetzt mit ihm sprichst. Ehrlich!

Ehrlich!

Nicht jetzt.

Nie!

Nein - ich lasse jetzt keine Gefühle zu. Nein. Nein ich werde nicht weinen. Nein - ich werde in kein Loch fallen. 

Ehrlich

Honestly


Nicht jetzt. Nicht jetzt. Nie. Nie mehr. 

Ehrlich.


Haß

Warum


hasse ich mich?

Liebe

Unendliche Liebe


Ich habe noch nie so tiefe Liebe und Verbundenheit gespürt, gefühlt - geleidet.

Ich liebe Dich!

Ihre Augen ...

... kann und werde ich nicht vergessen!


Was für ein Strahlen. Welche Kraft. Welche Überzeugung. Welche Freude. Welche Wärme. Welche Tiefe - und welches Leid danach.

Und doch noch immer blitzen sie, wenn wir von dem Götterboten reden.

Wenn ich nur wüsste ...

... wohin ich will!?


Woher ich komm weiß ich: Aus der Hölle.

Tim Kasher - "The Willing Cuckold" Live at Little Elephant


Danke Dir für den Link - Danke Dir für Alles!


Songtext:

I've got my blinders on so I can't see the cruel periphery

I don't care what's unraveling out there
Just please don't entangle me
She's left eleven messages, I let them all delete
Oh honestly, honestly, I don't care who you're out with
Honestly, honestly, I don't want to hear about it now
No, I don't need to be the first to know
However noble that makes you feel . . .
I've got my headphones on
I'm lost in song; hidden in the beat
So when she waves me down
I turn around and softly begin to sing
Honestly, honestly, honestly . . .
Oh honestly, honestly, you don't need my permission
Honestly, honestly I don't need an explanation at all
Not at all
No, I don't want to hear the tale be told
Of the cuckold and the shrew
Oh honestly, honestly, I am not upset about it
Honestly, honestly, I don't want to hear about it now
Not now
Not now
Not now
I've got my blinders on so I can't see who's lying next to me


Versprechungen

... oder der kleine große Unterschied


Do wolltest

- mich tätowieren
- mich mit der Gurke verwöhnen
- mir etwas anziehen
- mit mir den Sekt trinken
- mich einschließen

Was war? Nichts!

Du wolltest

- ihn nicht daten
- ihn nicht küssen
- nicht mit ihm schlafen

Was war? Alles!

Käfig ...

.. und andere Gefängnisse


Seit Tagen will sie mich wieder verschliessen. Seit Tagen bin ich unverschlossen.

Seit Tagen will sie ... - und es passiert Nichts.

Seit Tagen steht der Sekt kalt bzw. ab.

Und mit ihm hat sie nur 2 Stunden und 38 Minuten gebraucht.



Er ist ...

... körperlich anziehend


- sagt sie. Und was ist mit mir?


Warum

Sag mir warum


Du gleich mit ihm schlafen musstest. Sag es mir. Warum hast Du es erlaubt, daß er mir Alles stiehlt - daß er Dir Alles gibt? Sag mir warum! Bitte!

Und das auch noch ohne jegliche Verhütung - ohne Schutz. Warum hast Du uns nicht geschützt?


Was hat er ...

... was ich nicht habe?


Nur der kleine Teil, den ich kenne, bringt mich um.

Schmerz und

Unendlichkeit


Alles tut weh. Der Schmerz ist unendlich. Er sitzt unendlich tief. Fast jedes Wort verletzt erneut. Fast jeder Gegenstand verletzt. Ich könnte immerzu nur noch weinen.

Genauso tief wie der Schmerz ist, genauso tief ist meine Liebe für die. 

Vielleicht ist es deshalb so unerträglich.

Die Sage und ...

... die Realität


Nach der Sage begleitet der Götterbote die Toten in den Hades. In der Realität hat er uns in die Hölle geführt. Ich hätte nicht geglaubt, daß ich in meinem Leben spüren werde, was die Hölle ist, zudem ich ungläubig bin. 

Und jetzt bin ich auch noch unverschlossen. 

Er ist ein Dieb - der Götterbote - Dein Dieb.

Mittwoch, 20. August 2014

Das Problem ist,

... daß ich an den Schmerz nicht herankomme.


Wo ist dieser Schmerz. Dieser unendliche Schmerz. Wo? Und warum will ich das eigentlich wissen? Denn - ich würde ihn ja eigentlich gar nicht bekämpfen wollen. Ich will ihn fühlen. Tief - ganz tief, so wie ich ihn empfinde.

Nothing's gonna change my world ...

... oder wie man sich täuschen kann!

Worte fließen wie nimmer enden wollender Regen in einen Becher aus Papier, gleiten vorbei.

Seen aus Schmerz, Wellen aus Glück durchfluten meinen weit geöffneten Geist,

besitzen mich mit Zärtlichkeit.
Bilder zerbrochenen Lichts tanzen vor mir wie Millionen Augen locken mich.
Gedanken wie ruheloser eingesperrter Wind,
stolpern und holpern als wären sie blind,
weben verworrene Bahnen auf ihrem Weg.
Klänge von Lachen, Abschatten der Erde klingen durch meinen Sichtkreis,
laden mich ein, fordern mich ein.
Grenzenlose, unsterbliche Liebe umscheint mich wie Millionen Sonnen,
ruft mich, ihr zu folgen quer und fort durch das Universum.
Ich danke dir, großer, göttlicher Lehrer.
Nichts wird diese meine Welt mehr ändern können...

Wenn ich nur wüßte ...

... ob ich ich diesen Blog


fortführe - besser fortführen kann ohne wieder in tiefe - sehr sehr tiefe Löcher zu fallen und unendlich viele weitere Tränen zu vergießen.

Wind of Change - oder ...

... es hat sich soviel geändert!

Ich folge der Moskva
Runter zum Gorky Park
Dem Wind der Veränderung lauschend

Eine Sommernacht im August
Soldaten marschieren vorbei
Dem Wind der Veränderung lauschend

Die Welt wird kleiner
Und hast du je gedacht
Dass wir so nahe sein könnten, wie Brüder?

Die Zukunft liegt in der Luft
Ich kann sie fühlen, überall
Sie weht mit dem Wind der Veränderung

Bring mich zu der Magie des Moments
In einer glorreichen Nacht
Wo die Kinder von Morgen vor sich hinträumen
Im Wind der Veränderung

Laufe die Straße hinunter
Und ferne Erinnerungen
Sind für immer in der Vergangenheit begraben

Ich folge der Moskva
Runter zum Gorky Park
Dem Wind der Veränderung lauschend

Bring mich zu der Magie des Moments
In einer glorreichen Nacht
Wo die Kinder von Morgen ihre Träume teilen
Mit dir und mir

Bring mich zu der Magie des Moments
In einer glorreichen Nacht
Wo die Kinder von Morgen vor sich hinträumen
Im Wind der Veränderung

Der Wind der Veränderung bläst geradewegs
Ins Gesicht der Zeit
Wie ein Sturm, der 
Die Freiheitsglocke für den Frieden der Gedanken läuten wird
Lass deine Balalaika singen
Was meine Gitarre sagen will.

Bring mich zu der Magie des Moments
In einer glorreichen Nacht
Wo die Kinder von Morgen ihre Träume teilen
Mit dir und mir

Bring mich zu der Magie des Moments
In einer glorreichen Nacht
Wo die Kinder von Morgen vor sich hinträumen
Im Wind der Veränderung

Dienstag, 5. August 2014

Ich bin erst einmal gegangen ...

... um zu Weinen


Sorry ...

... aber mir ist zum Heulen!

- aber wer die Geister ruft ...
- aber: sind das die Geister, die ich rufen wollte? Die WIR rufen wollten?

Jetzt ist es zu spät!

Und mir ist kotzübel.

Und wir werden nicht einmal die Möglichkeit haben, in Ruhe nach dem Treffen zu reden. Kinder. Auch das war anders geplant.

Eigentlich - ja - wie immer - eigentlich - war Alles ganz Anders geplant.

Wo ist die Mama? Die trinkt mit ihrer Freundin einen Kaffee. Mein Gott!

Hätte ich sie bremsen sollen - bremsen müssen? Hätte ich sie bremsen können?

  • 38 min sind um - in 38 min kann viel - sehr viel - passieren.
  • 47min - die Kinder beanspruchen mich. Vielleicht ganz gut so. Einmal kotzen. Grappa. Ich halte das nicht aus. Sie und ihr Götterbote liegen jetzt auf einer Wiese. Sie haben sich bestimmt schon geküsst. 
  • 51min - es wird immer unerträglicher. Mein Herz pocht. Meine Gedanken rasen. Ich bin kaltschweissig. Ich mag nicht schon wieder kotzen. Die Sonne scheint. Ideal für Romantik am Fluss auf der Decke. Die Idee stammt von mir. Ich Idiot. Ich half ihr beim Ankleiden und rieche noch nach ihrem Parfüme. Unerträglich, weil jetzt ER es riecht. ER es jetzt geniesst. ER sie umarmt. SIE ihn umarmt. Erfüllung.
  • 57min -  was wird sein, wenn sie wieder hier ist?
  • 60min - eine Stunde
  • 61 min - jede Minute ist eine Ewigkeit - die Hölle auf Erden, die mir der Götterbote sendet. 
  • 63min - Der Aschenbecher quillt bald über. Mein Herz tut mir weh - nicht nur physisch.
  • 69 min - Ich trink zu viel. 
  • 70min - sie ist mit dem Schlüssel gegangen, aber nicht mit mir. Sie wird mit dem Schlüssel wieder kommen. Kommt sie aber dann zu mir? War sie eigentlich jemals bei mir?
  • 72min - Ich ertrage die Bilder nicht, die ich vor Augen habe. Ich habe Angst. Wir werden noch nicht einmal in Ruhe reden können. Es ist Alles ganz Anders, wie gedacht, wie gefühlt oder gar erhofft habe. Es ist einfach nur grauenvoll. Wollte ich das nicht? Wollte ich das? Was wollte ich eigentlich? Was wollte sie eigentlich? Eigentlich! Ist es das, was WIR wollten? 
  • 76 min - 77min - Die Einfahrt bleibt leer. Ich nicht. 
  • 78 min - Ich hoffe nicht, dass sie auch noch eine Torte mitbringt, weil ich das ja auch geschrieben hätte, sie also nur das gemacht hätte, was ich mir vorgestellt habe. Nochmal kurz kotzen.
  • 80min - Das schrieb sie heut früh: "WENN ÜBERHAUPT, dann treffen wir uns für eine HALBE STUNDE UNTER MITTAG!!!" - und jetzt? - 81 min - wenn überhaupt - wie gesagt - mir war es von Anfang an klar. Ich hab´s gewusst. Jetzt Frust.
  • 84min - jetzt geht auch noch ständig das Telefon wegen unserem Urlaub oder wegen etwas Anderem. Ich kann net mehr. 
  • 87min - Was tust Du? Was tust Du mit uns? 
  • 89 min - Ich hab die Minuten jetzt mal in Fettdruck gestaltet - hat ein paar Sekunden abgelenkt
  • 90 min - Eine halbe Stunde sollte es sein - wenn überhaupt - Schau auf die Uhr!?
  • 93 min - Ich fühle mich verletzt. Der Schmerz wird tiefer. Ich habe Angst davor, wenn Du in die Hofeinfahrt fahren wirst. Angst. Schmerz. Ich habe Angst vor meinen Gefühlen. Vor Deinen Gefühlen - und auch vor den Seinigen.
  • 96 min - Nein, das ist nicht nur mal so kennenlernen. Dauert zu lang. Und ich weiss, Du wirst mich belügen und betrogen haben.
  • 98 min - Es ist die Hölle. Und ich habe Dir doch so vertraut. 
  • ??? min - Ich kann nicht mal mehr rechnen. Es ist jetzt 17.42 Uhr. Ich habe Angst - grosse Angst.
  • 17.44 - Wie kannst Du mich so allein lassen?
  • 17.46 - Ich weiss, ich bin klein, fleckig und dick, alt, grau und ER ist ...
  • 17.49 - Am liebsten würde ich jetzt gehen. Kann ich aber nicht. Die Kinder. Warum ist Alles ganz Anders als in unseren Phantasien gedacht? Und warum interessiert Dich das nicht? Was hat ER? Was ist ER für Dich - nicht für UNS? Warum?
  • 17.53 - Die Sonne verschwindet. Das wird EUCH aber nicht interessieren. Ihr werdet es wohl nicht einmal merken.
  • 17.54 - Eine halbe Stunde. Na klar. Wie soll ich Dir noch vertrauen?
  • 17.56 - Die Sonne kommt wieder. Er auch?
  • 18.00 - Die Kinder haben Hunger. Was machst Du mit mir? Warum? Du bist nicht bei mir. Ich habe es gewusst.
  • 18.04 - Das kannst Du doch nicht bringen!!!!!!!!!!!!!!!!!!?????????????????????
  • 18.07 - Ich bekomm nicht mal die Dreck´s Dose Spagetthi auf. Was machst Du mit mir und warum? Ich dachte es ist für UNS - DRECK
  • 18.16 - Das kannste doch nicht machen!!!????? was ist mit unseren Absprachen, Deinen Äußerungen etc.???? Du machst das GEGENTEIL - ohne eine Chance für mich! Ich hätte es wissen müssen. 
  • 18.20 - Ich hoffe, dass Du bald kommst, damit ich hier aus diesem Gefägnis heraus kann.
  • 18.22 - So etwas hättest Du lassen müssen.
  • 18.25 - Wir waren uns einig, dass das mit dem Götterboten mit unserer Phantasie fast Nichts zu tun hat. Ok - ich habe es akzeptiert. Aber warum musst Du es gleich so übertreiben??? Was glaubst Du, wie ich mich jetz fühle???? 18.26 - ne halbe Stunde sollte es sein. Kein Anruf, kein Skype, Nichts. Hallo!!!!!!????? Vertrauen - davon war die Rede - Konsequenz - auch davon war die Rede - wie soll ich Dir noch vertrauen??? Aus einer halben Stunde sind jetzt schon 2,5 Stunden geworden.
  • 18.31 - Wie kannst Du mir so etwas nach fast 20 Jahren antun?
  • 18.37 - Bis vor einer Stunde wäre es noch o.k. gewesen. Jetzt nicht mehr. Sorry
  • 18.38 - SMS geschickt, on sie nicht glaubt, dass es jetzt reicht.
  • was weiss ich wann , sie kam - wie oft oft schon?
  • ENDE

Das waren IHRE WORTE.
[19:25:08] Thomas: [12:18] Christina : <<< ist kein DATE - ist nur eine halbe Stunde unter mittag ..... und sind auch keine schmetterlinge - mit ist schlecht ... und bin hundemüde








Eins - Zwei - Drei

Oder - ist es wirklich schon so spät?


Hieß es nicht, sie werde nicht gehen. Oh doch - wie vermutet oder gar befürchtet - sie wird!


Und das Höschen ...

... ist auch verschwunden


In der Wäsche liegt´s nun. Und es hatte so schön nach ihr gerochen. Absicht???

Ich habe ihn zwar schon so oft gesehen...

... habe aber kein Bild parat!


Ich weiß aber noch, dass er grösser, bräuner, schlanker, jünger und besser aussehend ist. Er der Götterbote. ER

Ich bin verschlossen ...

... und sie verschossen!


Ich wusste es . Gerade ist sie gegangen. Geplant war ein kurzes Treffen. Er, der Götterbote, hat seine Tour verlegt und nun Zeit. Wohl unendlich Zeit. Erst sollte es ne Kneipe sein. Jetzt - auf meine Anregung (ich Depp) - wohl ehr ne Wiese. Decke etc. scheint sie eingepackt zu haben. Alles geht rasend schnell, wo sie doch eigentlich nicht wollte und wenn, dann unter ganz anderen Bedingungen. 

Wo bist Du?

Und wo geht es bzw. Du hin?


Heute früh hätte ich sie gebraucht. Aber vielleicht war es auch gut so, daß sie nochmal geschlafen hat. Sie war die ganze Nacht wach. Warum wohl?!!!

Ich hätte uns gebraucht.


Der Morgen davor

Kurzes Gespräch


Sie ist aufgewacht.

... aber kein Kuß - keine Zärtlichkeiten. Bereitet sie sich bereits auf ihn vor und benötigt deshalb Abstand zu mir?

Und wieder das Thema: Der Götterbote.

Und wieder - immer wieder das verschmitze Lächeln, wenn sie behauptet: Nein, ich habe mich nicht verliebt. Nein, ich will nicht Mehr von ihm. Nein, das hat doch etwas mit unseren Phantasien zu tun. Nein, ich werde mich heute nicht mit ihm treffen. Nein, ich werde ihn nicht gleich küssen. Nein, ich werde heute nicht gleich mit ihm schlafen.

Lächel!


Bammel

Oder die Angst sie zu verlieren


Heute wird es stattfinden. Das Treffen. 

Mir geht´s gelinde gesagt beschissen.

Ich habe Angst, das noch mehr daraus wird. 

Ich spüre mein Herz schlagen und sogar mein Magen schlägt mit dem Rhythmus meines Herzens, weil mein Herz für sie schlägt. 

Und ich fühle mich geschlagen.

Ich bin unendlich eifersüchtig. Aber auf eine andere Art, wie ich mir das vorgestellt habe, weil das Ganze mit unseren Phantasien Nichts zu tun hat.

Andererseits freue ich mich für sie. Sie blüht auf, fühlt sich wieder als Frau, begehrt, erotisch. Er gibt ihr offensichtlich etwas, was ich ihr nicht - oder zumindest nicht mehr - geben kann. Nein - keinen dicken Prügel oder geilen Sex. Gefühl - und genau das ist das Katastrophale!




Erinnern wir uns ...

... an das Post über Hermes, den Götterboten.


Was stand da:
Außerdem gab er Hermes seinen goldenen Stab - im Tausch gegen die Pfeifen, die Hermes beim Hüten der Rinder erfunden hatte und lehrte ihn die Kunst der Weissagung
 Und auch - wohlgemerkt auch - auf diesen scheint sie sich zu freuen!


Und das schlimmste ist, ...

... daß der Sekt noch immer kalt steht.


Oder besser gesagt, absteht. 

Und jetzt nur zählt - der Götterbote!




Ein Schelm, wer Böses dabei denkt!

Hermes - Gott des Handels, der Kommunikation, Götterbote 

- war ein Sohn des Zeus und der Maia.
Hermes war ein Schlitzohr. Er wuchs erstaunlich schnell zu einem Knaben heran. Sobald Maia ihm den Rücken kehrte schlich er davon, um nach Abenteuern zu suchen.
Bei seinem ersten Abenteuer stieß er auf eine Herde edler Kühe, die Apollon gehörten. Hermes beschloss die Kühe zu stehlen. Damit ihn keine Spuren verrieten, machte er Schuhe aus der Rinde einer gestürzten Eiche und band diese mit geflochtenem Gras an die Hufe der Kühe. Dann trieb er die Kühe in der Nacht davon.
Apollon wunderte sich, wohin seine Kühe verschwunden waren. Er suchte von Pylos bis in die östlichen Gebiete. Schließlich setzte er eine Belohnung auf die Ergreifung des Diebes aus. Lange dauerte es bis ihn ein Zufall zur Höhle der Maia führte, nahe der zwei Kuhhäute aufgespannt waren. Auf seine Frage nach dem Dieb zeigte Maia auf das Kind. Apollon hob das Kind auf, trug es auf den Olymp und beschuldigte es dort des Diebstahls. Nach längerem Hin und Her gestand Hermes seine Schuld.
Sie gingen zu Maia zurück. Dort zeigte ihm Hermes seine neueste geniale Erfindung: Die Schildpattleier. Er spielte darauf so bezaubernd und sang ein Loblied auf Apollons Edelmut, Klugkeit und Grosszügigkeit, so dass ihm Apollon sofort verzieh.
Hermes wollte Apollon die Kühe zurückgeben aber Apollon wollte stattdessen lieber die Leier. So tauschten sie und waren beide glücklich.
Als nächstes machte Hermes eine Hirtenflöte auf der er neue Melodien spielte. Apollon wollte nochmals tauschen und bot ihm seinen goldenen Hirtenstab an. Aber für Hermes war das nicht genug. Er wollte von Apollon auch das Wahrsagen lernen. Jedoch Apollon konnte ihm das nicht beibringen, hatte er diese Kunst doch selbst gestohlen.
Zeus ermahnt Hermes, das Recht des Besitzes zu achten und keine Lügen zu erzählen, war aber insgeheim über den einfallsreichen, beredten und überzeugenden Knaben froh. Hermes bat Zeus ihn zu seinem Boten zu machen, er wollte für die Sicherheit alles göttlichen Besitzes sorgen und nie mehr lügen, jedenfalls nicht mehr richtig lügen, ev. nur einen Teil der Wahrheit verschweigen.
Fortan diente Hermes den Göttern als Eilbote, den Reisenden als Schutzgott und den Toten als Begleiter in den Hades, die Unterwelt. Man sagte ihm Schlauheit und Hinterlist nach. Er galt auch als Gott der Hirten und Herden.


Doppelmoral - kaum jemand glaubt noch an Treue

Schweigen ist Gold

Doppelmoral Kaum jemand glaubt noch an Treue. Aber nur wenige können über ihre Affären reden. 
Ich sitze in gut gemischter Runde in einer Kneipe in Wien. Zwei Paare und ein Mann und eine Frau, deren Partner jeweils daheim geblieben sind. Das Essen ist aufgetragen, die Unterhaltung plätschert freundlich. Ich denke, ich probier’s mal und frage: „Was haltet ihr eigentlich von Monogamie?“ Schweigen. Ich sehe Augen sich weiten, wieder verengen. Es vergehen einige Sekunden, bevor Cathy das Eis bricht.
„Ah, that’s too complicated.“ Cathy, die coole Braut, stammt eigentlich aus San Francisco. Dann geht das allgemeine Gespräch weiter, als wäre nichts gewesen. Über die Wahlschlappe der Rechten in Kärnten, über Ulrich Seidls neueste filmische Geschmacklosigkeiten und die besten Hirschwürste in Wien. Mein Thema ist abgewehrt. Sanft und geschmeidig lässt diese Gruppe gebildeter Mittdreißiger – alle in „festen Händen“, wie man so sagt – das Thema im Sand verlaufen.
Auf die Frage „Wie hältst du’s mit Treue?“ gibt es keine saubere Antwort. Die Sache ist schmerzhaft und unangenehm. Sie macht ungeduldig und unruhig, erinnert an den Drahtseilakt zwischen Wunsch und Wirklichkeit und an ein Dilemma, das unter unseren Lebens- und Liebesbedingungen offenbar nicht recht zu lösen ist.
Denn Sex ist ja eigentlich keine große Sache mehr und recht banal geworden. Schließlich ist er überall zu sehen, als Bild und Schrift immer zugänglich. Jeder und jede hat diverse Erfahrungen gemacht oder tut zumindest so, deutet in abstrakten Formulierungen Kenntnisreichtum an. Tabus sind uncool. Es gibt sie offenbar nicht mehr. Man gibt sich locker, liberal, vor allem was den „one night stand“ angeht. Als wäre einmal keinmal und Sex ganz easy. Warum aber führt dann alles, was über den einen „Ausrutscher“ hinausgeht, warum führen Affären so oft zu Katastrophen? Das sogenannte „Fremdgehen“ ist ja eine der wenigen Möglichkeiten, heutzutage mittels Sex noch Bomben zu legen, zumindest im Privatleben.
Ich stelle mir vor, dass in Ihrer Runde wiederum jeder vom anderen weiß, wie er oder sie es mit Treue hält, nicht? Vorausgesetzt die Leute kennen sich gut. Nicht selten weiß man über befreundete Paare ja mehr, als die zusammen über sich. Eine unheimliche Vorstellung, irgendwie. Andererseits auch schön, man trägt die Geheimnisse der anderen. Aber über Sex zu reden ist ja fast wie Sex haben. Da will man lieber zu zweit sein, nur wenige haben Erfahrungen zu dritt oder viert. Eine Frage des Gleichgewichts wahrscheinlich. – Ich mische mich hier mal ein. Ich finde es eine lustige Vorstellung, ausgerechnet in einem Text über Monogamie mit zwei Stimmen zu sprechen. Außerdem haben Ihre Fragen doch mit dem Leben zu tun, und vielleicht können wir uns bei der Suche nach Antworten gut ergänzen. Sind Sie einverstanden?
Ein Dilemma scheint grundsätzlich in die Struktur der Liebe eingewoben. „Love is a triangle“, schreibt die Dichterin und Altphilologin Anne Carson und meint damit, dass Eros eine Sache zwischen Zweien ist, die nur in Bezug auf ein potenzielles Drittes funktioniert. Immer ist die Dyade von außen bedroht und zugleich belebt. Wir wissen das und haben Angst.
Lebenslange Treue?
Sex ist ungeheuerlich
Die bürgerliche Lüge
An jenem Kneipenabend kann ich doch noch etwas herausholen. „Es geht beim Fremdgehen immer ums Ego“, sagt Benjamin und lässt offen, ob egozentrisch diejenige ist, die eine Affäre hat oder derjenige, der eifersüchtig reagiert. Ich habe das Gefühl, er und seine Freundin mogeln sich so durch. Theoretisch haben sie sich auf Offenheit und Toleranz verständigt, hoffen aber, dass die Wirklichkeit ihr Konzept auf keine harte Probe stellen wird. Cathy, die Frauen liebt, spielt die intellektuelle Karte. Monogamie sei natürlich ein heterosexuelles Konstrukt, und das Gegenmodell sei nicht Polygamie, sondern Polyamorie – also Sex mit anderen, verbindlich oder unverbindlich, ohne Heimlichkeit. Das sei das derzeit wohl anspruchsvollste Liebeskonzept, meint sie, und wahrscheinlich gerade deshalb leider überhaupt nicht mehrheitsfähig. Als Johannes Ponader, der bald nicht mehr amtierende Geschäftsführer der Piraten, öffentlich bekannte, polyamant zu leben, schlugen ihm die Vorurteile nur so entgegen. Er sei „nicht ganz normal“ und „durchgeknallt“, hieß es beispielsweise in der Community vonbild.de.
Nur Martin bleibt still und beschäftigt sich mit seinem iPhone. Ich weiß, dass er vor ein paar Jahren eine heftige Affäre hatte, die seine langjährige Beziehung zuerst zum Kippen brachte, bevor sich später alles wieder im harmonischen Maß der Normalität einpendeln konnte. Hört er, was wir reden? Denkt er etwas? Möchte er denken?
Das harmonische Maß der Normalität, das ist eine grausame Beschreibung dessen, was ein Paar letztlich zu einem Paar macht. #Alltag
Die großen Skandale der letzten Monate – mit den Protagonisten Dominique Strauss-Kahn, Silvio Berlusconi, Jörg Kachelmann, David Petraeus und anderen –, sie hatten alle irgendwie mit Untreue zu tun. Und folgt man dem Tenor vieler Diskussionen der letzten Jahre, so müssen wir uns einfach damit abfinden: Lebenslange Treue entspricht nicht unserer Natur.
Wenn überhaupt etwas zu uns zu passen scheint, dann ist es wohl die derzeit gern beschworene und gelebte „serielle Monogamie“. Sie löst den Widerspruch zwischen dem Wunsch nach Exklusivität einerseits und der sexuellen Lust auf Neues andererseits durch den Faktor Zeit.
Außerdem lässt sie sich evolutionsbiologisch hervorragend erklären. Wenn Frauen nach rund vier Jahren Partnerschaft die Lust verspürten, fremd zu gehen, so liege das im natürlichen Programm, meint zum Beispiel Helen Fisher in The Anatomy of Love. Man findet den Partner nämlich nur so lange interessant, wie es stammesgeschichtlich notwendig ist.
Danach drängt es das Menschenweibchen, sich für den nächsten Wurf nach neuem Erbgut umzuschauen. Das Männchen dagegen ist sowieso grundsätzlich volatil und stets darauf bedacht, die eigenen Gene möglichst breit zu streuen. Aus dieser evolutionsbiologisch inspirierten Perspektive lassen sich gehobene Scheidungsraten, nachlassende Beischlaflust in länger dauernden Beziehungen und der Trend zu hintereinander geschalteten Lebensabschnittspartnerschaften perfekt erklären. Das Institut einer lebenslang monogam geführten Ehe erscheint als unrealistischer Quatsch.
„Die entscheidende Frage ist nicht, warum wir eigentlich nicht treu sein können. Sondern warum unser Beziehungsideal auf einer Lüge gründet. Die Lüge, dass wir uns immer treu sein werden“, forderte zum Beispiel die Publizistin und Bloggerin Michèle Binswanger in der Zeit.
Diese Frage trifft ins Schwarze, aber Binswanger denkt sie nicht zu Ende. Denn die Sicht, wonach Sex allein die Gene durchbringen will und Liebe nur dem Sex dient, ist schal bis zum Abwinken. Sicher lassen sich unsere Herzens- und Lendenregungen auch aus der Stammesgeschichte erklären, wer sich aber damit zufrieden geben will, der mag seine Zeitung demnächst auf Bäumen sitzend lesen.
Ich will hier auch noch einmal gegen diese evolutionsbiologischen Szenarien einwenden: Vielleicht ist Sex ja doch die einzige Währung der Liebe? Ihre einzige Form. Viele Paare, die ich kenne, trennen sich tatsächlich nach dem ersten oder zweiten Kind. So schwer das gerade dann fällt, so mühsam das dann ist. Aber als die Kinder noch nicht auf der Welt waren, war man einfach ein anderer Mensch. Das versteht niemand, der keine Kinder hat. Da kann hinterher die Liebe verloren gehen und mit ihr beinahe zwangsläufig der Sex. Er wird zum Ritual. Wie einkaufen gehen, in den Urlaub fahren. Fast schämt man sich, dass die Kinder beim Sex nicht dabei sind. Nein, das war ein Witz. Aber sich so herauszunehmen aus dem Familienalltag, um miteinander ins Bett zu gehen, das ist eine fast schon unnatürliche Bewegung. Spontan gelingt sie nie. Ein Paar zu sein ist eben etwas grundsätzlich anderes als eine Familie. Warum halten wir eigentlich das eine für das andere? Warum glauben wir, das eine könnte aus dem anderen entstehen?
Offenbar ist das Treuegebot eine Kulturleistung. „Ohne die Erscheinung, die wir Treue nennen“, meint der Vater der Soziologie, Georg Simmel, sei eine Gesellschaft in Beständigkeit nicht möglich. Und immerhin hat sich die monogame Ehe als Rechtsprinzip in den meisten Staaten der Erde durchgesetzt; eine Liberalisierung der Sitten ist relativ neu. Erst seit dem Jahr 1969 wird Ehebruch in Deutschland nicht mehr strafrechtlich sanktioniert.
Nicht nur das Recht, auch die Bindungsbedürfnisse der menschlichen Psyche stehen der angeblich polygamen Triebnatur entgegen. Der Ethnologe William Jankowiak hat interessante Studien in Mormonengemeinschaften durchgeführt. Die Gemeinschaft „Angel Park“ in den USA begreift Polygynie als einen religiösen Weg zur Erlösung und schreibt daher die Vielehe für Männer vor. Man glaubt auch daran, dass Ehepartner nach göttlichem Ratschluss schon vor der Geburt füreinander bestimmt seien. Die Scheidungsrate in Angel Park liegt allerdings bei 40 Prozent, und Jankowiak beschreibt die Gemeinschaftsmitglieder in einer Zerrissenheit zwischen gesellschaftlich-religiöser Überzeugung und persönlichen Gefühlen: „Sie begrüßen das polygame Prinzip und seinen Ruf nach Pluralität und versuchen dennoch gleichzeitig, die romantische Leidenschaft gegenüber einem bestimmten Partner aufrecht zu erhalten.“
Das klingt, als hätten die Mormonen ganz ähnliche Probleme wie wir, zumindest ist ihr Dilemma dem unserem nicht fremd. Jankowiak versteht das „Bedürfnis, sich mit einer einzigen anderen Person emotional und physisch zu vereinigen“ als eine menschliche „biopsychologische Konstante“, und hält demnach die „leidenschaftliche Liebe“ für ein kulturübergreifendes Phänomen. Damit widerspricht er der im Moment vorherrschenden relativistischen Überzeugung, romantische Liebe sei ein historisches Produkt und eine Erfindung des europäischen Bürgertums. Wenn Jankowiak recht hätte, dann wäre Romantik genauso unausrottbar wie der angebliche Drang, die eigenen Gene breit zu streuen.
Das Bedürfnis nach Exklusivität und Einzigartigkeit kann mitunter recht despotisch werden, wie wir alle wissen. Aber warum macht es sich ausgerechnet am Sex fest? Warum gilt Sex als Bestätigung der einzigartig intimen Bindung? Schlagen wir uns da nicht mit Relikten aus alten Zeiten herum, als Fortpflanzung und Nachkommenschaft noch die zentrale Sinnstiftung der Ehe waren? Warum stellen wir nicht gemeinsames Briefmarkensammeln, Sich-gegenseitig-am-Ohrläppchen-Ziehen oder andere, rein privat gewählte Kriterien ins Zentrum der Treueforderung? Vielleicht machen das sogar einige. Aber viele sind es nicht. Eingefleischte Swinger-Pärchen, souverän promiske Schwulen-Communities und bewusst polyamorisch lebende Menschen sind vermutlich die Einzigen, die es geschafft haben, Sex nicht zum Gradmesser der Treue, sondern eben eher zu einer Art Hobby zu machen.
Tatsächlich beginnen Affären immer dann als solche bezeichnet zu werden, wenn man Sex hat. Gemeinsam zu Abend zu essen, miteinander zu reden, wie intim die Gedanken auch immer sein mögen, setzt niemanden unter Rechtfertigungsdruck. Der beginnt erst nach dem ersten Kuss. Auch das schlechte Gewissen, die Schuld. Obwohl es auch das Phänomen der intellektuellen Eifersucht geben soll, wie mir letztens jemand erzählte. Das ist zumindest ein interessanter Gedanke, erlebt habe ich das noch nie. Eher im Gegenteil, viele Paare veröden ja auch deshalb, weil sie mit kaum jemandem neben ihrem Partner wirklich reden. Und auch irgendwann selbst mit dem nicht mehr richtig. Vor allem Männer. Das ist eine gewagte These, aber ich würde sagen, viele Männer fangen erst an, nach dem Sex zu reden. Männer brauchen Frauen, um sprechen zu können. Frauen haben dazu ihre Freundinnnen.
Auch bei jenen, die bewusst großzügig mit sexueller Treue verfahren, ist die Sache immer wackelig. Es ist nämlich nicht nur eine Lüge, ewige Treue zu versprechen, es ist auch eine Lüge zu behaupten, Sex sei nicht wichtig. Sex ist ungeheuerlich. Sicherlich wird er von nicht allen gleich wertvoll, gleich intim, gleich berührend erfahren. Dennoch bleibt die sexuelle Begegnung eine Grenzüberschreitung, eine Verschmelzung, die tief in den Körper und damit in die Seele eingreifen kann. Daher ist auch eine einmal vollzogene sexuelle Handlung nicht ungeschehen zu machen. Danach ist alles anders.
Ja, es sind die Körper, die sich erinnern. Sie speichern die Berührungen in sich. Manchmal für lange Zeit. Menschen, die einmal Sex miteinander hatten, reden anders miteinander. Ihre Körper verstoßen unweigerlich gegen jedes Gesetz einer alltagstauglichen Distanz. Sie rebellieren und suchen sich, weil sie sich ja schon einmal gefunden haben.
Der Körper reagiert auch monogam, zumindest in der glücklichen, ersten Zeit. Hat einmal die wirkliche Leidenschaft zugeschlagen, denkt man nur an diese eine Liebschaft, auch wenn man mit seiner Frau oder seinem Mann zu Hause im Bett liegt. Man will nur diesen einen begehrten Menschen. Keinen sonst. Es ist der Körper, nicht der Kopf, der Besitzansprüche stellt.
Deshalb beschreiben Menschen, die in Partnerschaften leben, die sich Affären erlauben, auch oft, dass der andere dann abtaucht, nicht mehr anwesend, sondern nur noch physisch da ist. Eine schwer auszuhaltende Situation in einer offenen Partnerschaft, stelle ich mir vor. Man kann sehen, wie der andere ständig an einen anderen denkt. Würde derjenige dann beginnen, von der Affäre zu erzählen, würde er viel kaputt machen. Er spräche dann wie ein Liebender und wird zu einem Außerirdischen. Zu jemandem, der man selbst vor langer Zeit auch einmal gewesen ist.
Denn Sex ist niemals wirklich sauber von Liebe zu trennen, genauso wenig wie sich eine Affäre klar von einer festen Beziehung unterscheidet. Das eine kann immer der Anfang des anderen sein. Sex und Affäre sind die Möglichkeit eines Beginns; es entsteht ein Horizont, der über sie hinausweist. Sie enthalten ein Begehren nach mehr. Nach Bindung. Nach Ewigkeit. Eines kann ins andere kippen. Es gibt keine klare Grenze zwischen Sex und Liebe, Affäre und Beziehung. Letztlich treffen sich Liebe und Sex in ihrem Totalitätsanspruch, im Anspruch auf das Absolute, und daher ist Sex auch der adäquate körperliche Ausdruck der Liebe.
Hier schreiben Sie es auch, der adäquate körperliche Ausdruck. Die Währung, die Form, habe ich geschrieben.
Wahrscheinlich hat das Aussprechen, das Geständnis, das Offene deshalb eine solche Sprengkraft. Der Paartherapeut Wolfgang Schmidbauer rät in seinem Buch Die heimliche Liebe zur gut gemanagten Affäre zwischen zwei jeweils anderweitig verheirateten Partnern. Dies könne eine sehr stabile und befriedigende Sache sein, sofern keiner der beiden Liebhaber unbewusst die Affäre doch dazu nutzt, seine Primärbeziehung zu beenden. Schmidbauer glaubt sogar, dass in der heimlichen Liebe, weil sie vom Alltag befreit ist, eine „libidinöse Kontinuität“ möglich sei, wie sie normale Ehen selten hinbekommen. Die Voraussetzung allerdings ist: nichts verraten. Die heimliche Liebe muss geheim bleiben.
Eine geheimer Ort des Utopischen? Ein Raum ohne Zeit und Gesetz, nichts stelle ich mir schwerer vor, als den zu gründen. Zumal die Affäre ja noch immer eine reichlich unbekannte, weil unbeschriebene Form geblieben ist, eine sehr erfahrungslose. Jeder, der sie beginnt, beginnt sie für sich allein. Wir schauen den anderen zu, wenn sie sich verlieben, wenn sie ein Paar sind, wenn sie eine Familie gründen, dann lernen wir von ihnen, so wie man als Kind von den Eltern gelernt hat. Affären aber finden im Verborgenen statt. Sie existieren, weil sie nicht existieren, hinterher nie existiert haben. Sie bleiben damit geschichtslos.
Dass wir über Affären so schlecht reden können, liegt auch daran, dass das Reden Tatsachen schafft. Hinter das Geständnis kann man nicht zurück, es beleuchtet grell genau die Bruchstelle, jene fundamentale Einsamkeit, die in jeder Liebe als Möglichkeit immer anwesend ist. Nun wird sie sichtbar.
Viele wollen daher nicht so genau wissen, was der Partner treibt, und agieren katholisch: Tu, aber sag’s mir nicht. – Wer gesteht, läuft auch immer Gefahr, dass der Partner sagt: Gib die Affäre auf, oder ich gehe. Dann schnappt die Zwickmühle zu. Das Reden über eine Affäre zerstört möglicherweise die alte Liebe, fügt ihr Schaden zu. Schweigt man aber über eine Affäre, erstickt die alte Liebe von innen. Die Lüge höhlt die Liebe aus. Das Spiel ist nicht mehr zu gewinnen.
Natürlich gibt es MeisterInnen des Doppellebens, und eigentlich ist die heimliche Liebschaft das schonendere Modell für alle. Wer aber das Absolute will, das Leben und die Lebendigkeit, kann auf das Doppelleben nicht vertrauen. Um aus den Zwickmühlen herauszukommen, bräuchten wir neue Selbstverständlichkeiten, mehr Mut und mehr Ehrlichkeit. Denn es herrscht ja der Common Sense, dass die glückliche Beziehung sich aber doch am Verdikt sexueller Treue auszurichten habe. In schönster Doppelmoral boomen Seitensprungagenturen, die offenbar nur von den anderen besucht werden.
Sich für immer zu treu zu sein, das ist ein Wunsch. Ein verständlicher sogar. Wer möchte nicht die Leidenschaft der ersten Wochen für immer festhalten? Die Sehnsucht will Unendlichkeit.
Die monogame Ehe ist die bürgerliche Lüge schlechthin. Weil sie in ihrer Angst vor dem Anderen die Affäre geradezu herausfordert. Ehebruch ist die logische Konsequenz der bürgerlich verstandenen Monogamie: Indem das Paar sich über den Ausschluss des Dritten definiert, hat es ihn als verbotene Lust schon mit ins Bett geholt, meint auch der Psychoanalytiker Adam Phillips in seinem Traktat Monogamie: „Das Paar muss die dritte Seite ständig stärken, um ihr weiterhin zu widerstehen … Zu zweit ist es gemütlich, aber drei sind ein Paar.“
Nicht alle Menschen, nicht alle Beziehungen sind gleich. Manche sind eben monogam, manche nicht. Manche können es nicht ertragen, den Partner in anderen Betten zu wissen, manchen ist es egal. Manche sind ängstlich und durch Untreue verletzbar, andere fühlen sich befreit. Was geht und was nicht, welche Lüste mit wem möglich sind, ist immer eine Sache der Verhandlung und des Ausprobierens.
Oft habe ich Paare von Treue reden hören, die mit Seitensprüngen gar keine Erfahrung hatten. Woher kannten sie dann Treue, habe ich mich gefragt. Worauf schworen sie eigentlich einander ein? Ich stelle mir vor, dass es für ein Paar etwas sehr Schönes sein kann, wenn der andere nach einer Affäre wieder nach Hause zurückkehrt. Wenn man, das klingt blöd, aber ich schreibe das jetzt trotzdem, wie nach einer Schlacht das Gefühl hat, gewonnen zu haben.
Verhandeln, Ausprobieren, Aussitzen wäre einfacher, wenn der Common Sense mehr Modelle zur Verfügung stellte. Man könnte zum Beispiel beginnen, die Begriffe „betrügen“, „fremdgehen“, „untreu sein“, „Seitensprung“ bewusster zu verwenden, den Brustton ihrer moralischen Empörung etwas dämpfen.
Cathy hatte neulich in der Kneipe recht, das Konzept der Polyamorie ist nicht mehrheitsfähig. Wahrscheinlich sind die meisten zu eifersüchtig, zu romantisch, zu ängstlich dafür. Sie sagen: Sexuelle Beziehungen zu öffnen funktioniert nicht. Mag schon sein. Vielleicht funktioniert es aber deshalb nicht, weil es kaum Rückhalt für eine Lebensform gibt, die sich konsequent den Widersprüchen der Liebe zu stellen versucht.