Freitag, 7. November 2014

Verantwortung ...

... und was bedeutet sie?


Ich sprach bzw. schrieb schon öfter davon, daß m.E.n. insbesondere eine solche besondere Beziehung, wie wir sie führen bzw. führen wollen, u.a. Verantwortung bedarf. Doch was meine ich damit? Was ist Verantwortung und was bedeutet sie? Was bedeutet sie für mich und insbesondere für uns? 

Wikipedia definiert Verantwortung wie folgt:

"Der Begriff der Verantwortung bezeichnet nach verbreiteter Auffassung die Zuschreibung einer Pflicht zu einer handelnden Person oder Personengruppe (Subjekt) gegenüber einer anderen Person oder Personengruppe (Objekt) aufgrund eines normativen Anspruchs, der durch eine Instanz eingefordert werden kann und vor dieser zu rechtfertigen (zu beantworten) ist. Handlungen und ihre Folgen können je nach gesellschaftlicher Praxis und Wertesystem für den Verantwortlichen zu Konsequenzen wie Lob und Tadel, Belohnung, Bestrafung oder Forderungen nach Ersatzleistungen führen. Die Beziehung (Relation) zwischen den beteiligten Akteuren knüpft am Ergebnis des Handelns an." (Quelle: Wikipedia)

Gut. Also habe ich ihr gegenüber Pflichten und sie hat Ansprüche. Genau so hatte ich mir das gedacht! Spaß beiseite! Ja, ich habe Aufgaben und Pflichten ihr gegenüber. Ich bin aber schon nicht sicher, ob ich diese auch vermittelt bekomme und wenn, ob ich diesen gerecht werde bzw. gerecht werden kann. Soweit ich sie kenne und ihnen nicht gerecht werde, trifft mich eine Schuld. Soweit ich sie nicht kenne, kann mich nur eine Schuld insoweit treffen, als ich daran schuld bin, dass ich sie nicht kenne. Es stellt sich also die Frage, wer die o.g. Pflicht definiert bzw. diese zuschreibt. Grotesk wäre es dann ja, wenn ich ihr diese Pflicht zuschreibe und ich damit gleichzeitig die Person bin, die es zu verantworten gilt und Jene, die die Regeln aufstellt, nach denen gemessen wird, ob und welche Konsequenzen wegen eines Verstoßes gegen diese Verantwortung zu ziehen sind. Das kann es ja wohl nicht sein. Also wie ist es, wie war es? 

Ja, es war ich, der auf "die Idee kam" , eine Cuckold - Beziehung zu führen. Also wie so häufig,  wenn nicht sogar wie immer, der ursprünglich männliche Part der Beziehung. Da stellt sich zum Einen die Frage, warum es immer der Mann ist, der so eine Art der Beziehung in den Raum stellt, zum anderen Jene, wie sich der Mann die Umsetzung vorstellt bzw. zunächst, was der männliche Part der Beziehung sich überhaupt darunter vorstellt. Viele Fragen. 

Warum war es ich? Ganz einfach: Weil sie nicht darauf kam - oder?!

Wie ich mir das vorstellte? Natürlich geil!

Wie ich mir die Umsetzung vorstellte? Noch geiler!

Also im Endeffekt schwanzgesteuertes Kopfkino, das von der Pornoindustrie fremdgesteuert war. Na super! Oder vielleicht doch nicht so schlecht, weil ich sonst nicht da wäre, wo ich jetzt bin. Also scheint auch hier wieder einmal zu gelten: Der Weg ist das Ziel (ich fahre übrigens auch einen Landrover Defender). Also aus der männlichen Geilheit resultiert der Wunsch nach einer Cuckold Beziehung. Irgendwie völlig grotesk - oder? Denn eine solche Beziehung bedeutet doch gerade - zumindest wenn man sie konsequent umsetzt - weniger, wenn nicht gar keinen Sex, zumindest nicht Diesen, den ma(n) sich landläufig vorstellt. Was hat mich an dieser Vorstellung also geil gemacht? Was habe ich mir vorgestellt? Sie mit einem Anderen beim Ficken und ich dabei beim Wichsen? Ich unter und der Andere in ihr? Ich kann es heute - ehrlich gesagt - nicht mehr sagen. Ich weiß nur, dass es heute alles Andere ist, als Das. Es gehört dazu, ja, aber ist nur der kleinste Teil einer solchen Beziehung. Aber geht es auch ohne einen Dritten? Ich denke nicht! Zumindest für mich nicht. Für sie war das bei Beginn unserer Cuckold Beziehung unvorstellbar, mit einem Anderen zu schlafen, obwohl wir Jahre zuvor schon einmal einen Dreier hatten, der allerdings insoweit voll in die Hose ging, als ich danach fix und foxi war. Sie hatte es aber nach anfänglichen Startschwierigkeiten bereits damals genossen. Für sie war diese meine Phantasie ein kleiner Schock. Vielleicht auch gerade wegen dem verhunzten Dreier. Es folgten unendlich viele Gespräche. Es gingen drei Jahre ins Land, bis wir es dann - warum auch immer - in Angriff nahmen. Was, frage ich mich, hat sich in den drei Jahren bei ihr getan? Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Vielleicht will ich es ja auch gar nicht wissen. Denn war es damals die Phantasie, zu Dritt etwas zu erleben, ist es heute ehr ihr Wunsch, etwas nebeneinander zu erleben. Also ich im Gitterbett und sie mit ihm im anderen Zimmer oder gar ganz alleine mit ihm, wie bereits gehabt. Und das hatte ich mir nie vorgestellt. Wenn überhaupt als Höhepunkt einer solchen besonderen Beziehung. Nun wurde diese ganz anders umgesetzt - zumindest was Das betrifft. Die anderen teile einer solchen Beziehung stecken mehr oder minder noch in den Kinderschuhen bzw. sind am Anfang und in der Entwicklung. Und das passt nicht. Zumindest für mich nicht. Und was bedeutet das nun für die Verantwortung?

Ich hatte und habe offensichtlich Vorstellungen von dieser besonderen Beziehung, die sie nicht oder anders erfüllt. Also doch!? Ich definiere die Pflichten und will dann von ihrer Verantwortung geschützt bzw. erfüllt werden?! Das dürfte aber wohl nicht funktionieren - wie man sieht und gesehen hat. 

Also wer trägt die Verantwortung für was und warum?

Irgendwie verrenne ich mich gerade. Vielleicht liegt es an der langen Zeit, die ich schon wach bin. Vielleicht auch daran, dass ich gerade vor einem tiefen Abgrund stehe und nicht weiß, wer mich dahin gestellt hat bzw. es nicht wahrhaben will, dass ich es war, der dahin gelaufen ist.

O.K. - ich wünschte mir Verantwortung von ihr. Übersetzt wohl: Ich hatte Vorstellungen und war enttäuscht, dass diese nicht von ihr erfüllt wurden. Soll das Verantwortung sein? Ich denke ehr wohl nicht.

Jetzt stellt sich noch die Frage, ob sie sich nicht selbst auch Pflichten auferlegt hat, die zu einer Verantwortung ihrerseits für mich führen. Hat sie das? Wenn ja, welche? Und wenn ja, wie konsequent hält sie diese ein? Ich finde darauf keine Antwort. Sie sagt immer, sie hat versucht .... - und ich müsse auch wollen, weil es sonst nicht gehe. Was muss ich wollen? Wollte ich das? Also zählen auch hier nur meine Wünsche und Vorstellungen und nicht die Ihrigen, wie es eigentlich sein sollte? Ganz so ist es nicht. Aber ihre Wünsche scheinen mit meinen nicht zu korrespondieren und umgedreht. Also wie soll das dann gehen. Wie sollen wir Beide für den Anderen Verantwortung übernehmen können? Wie soll das gehen, wenn wir beide schon andere Vorstellungen bezüglich unserer beider Pflichten haben und wohl nicht einmal genau wissen, wer uns diese auferlegt hat.

Zurück zur Definition:
"Das Wort Verantwortung ist eine Substantivbildung aus dem Verb verantworten. Das Verb bedeutet zunächst allgemein antworten, dann im Besonderen vor Gericht antworten, eine Frage beantworten und schließlich für etwas einstehen, etwas vertreten. Imreflexiven Sinn hat es im letzten Fall die Bedeutung sich rechtfertigen." (Quelle: Wikipedia)

Antworten. Genau. Die suche ich auch gerade.  

Für etwas einstehen. 

Etwas vertreten.

Sich rechtfertigen.

Letzteres tun wir Beide - leider - ständig. Ja, sie hat recht. Ich rechtfertige viele meine unerträglichen Verhaltensweisen mit dem "Wiesenereignis", obwohl sie sich damit nicht rechtfertigen lassen. Lassen sie ggf. damit zumindest erklären? Oder trage ich diesbezüglich die Verantwortung und will es nicht wahrhaben? Wohl schon, denn es war ja Alles meine Idee, die Idee meines Kopfkinos. Und nun ist es - zumindest teilweise - Realität. Allerdings eine Andere, wie geträumt, wie erhofft und wie versucht, zu leben.

Etwas vertreten. Ich kann Andere und mich eigentlich sehr gut vertreten. Konnte ich bisher diese besondere Art einer Beziehung vertreten? Ich glaube schon. Ich habe mich sogar gegenüber meiner Mutter geoutet. Eine Beziehung besteht aber aus Gegenseitigkeit. Liebe kann einseitig sein, eine Beziehung aber nicht. Selbst eine solche besondere Beziehung nicht. Gerade eine Solche nicht. 

Für etwas einstehen. Klingt nach: Für einen Fehler einstehen. Soll es wohl auch bedeuten. Also die Verantwortung verletzt zu haben. Und da sind wir wieder. Wir haben uns im Kreis gedreht. So wie wir uns in unserer Beziehung im Kreis drehen. 

Und dann kommen wir zu einer wichtigen Frage: Wer ist schuld?

"Der Begriff der Schuld deckt nur einen Teil des Begriffsfeldes von Verantwortung ab. Zum einen ist er rein retrospektiv auf bereits eingetretene Handlungsergebnisse bezogen. Zum anderen setzt er einen feststellbaren Verstoß gegen bestehende Normen voraus, die einzuhalten jemand die Verantwortung hatte. Schuld tritt erst ein, wenn jemand seiner Verantwortung nicht nachgekommen ist, obwohl er anders hätte handeln können. Dann kann die Rechtfertigung des Handelns nicht mehr gelingen. Juristisch wird zusätzlich noch ein fahrlässiges oder vorsätzliches Handeln gefordert, damit der Tatbestand der Schuld zutrifft. Im moralischen Sinn wird ein Verstoß als verantwortungslos bezeichnet, wenn jemand sich um seine Verantwortung nicht angemessen gekümmert hat. Damit ist dann häufig eine Abwertung der Person verbunden. Noch stärker ist der Vorwurf des unverantwortlichen Handelns, der einen bewussten Verstoß, zumindest ein bewusstes in Kauf nehmen der Handlungsfolgen, und einen erheblichen Schaden beinhaltet. Hans Jonas spricht von einem „Akt positiven Leichtsinns“. (Quelle: Wikipedia)

Und wer setzte die Normen? Wer definierte die Pflichten? Also wieder die gleichen Fragen. Hättest Du anders handeln können? Hätte ich nicht anders handeln müssen?  Mich trifft die Schuld, weil ich die Normen und Pflichten falsch definiert habe, besser, weil ich sie definiert habe. 

Kann ich das rechtfertigen? Nein! Ich hätte zufrieden sein können oder zumindest jetzt zufrieden sein müssen. 

Habe ich unverantwortlich gehandelt? Ja! Gegenüber ihr und den Kindern, denn ich hätte zufrieden sein können oder zumindest jetzt zufrieden sein müssen.

Ja es war ein Akt des positiven Leichtsinns, eine Cuckold Beziehung herbei zu sehnen und dann nicht damit zurecht zu kommen, nur weil meine Vorstellungen nicht oder anders verwirklicht wurden und werden.

Und trotzdem bin ich der Ansicht, dass auch sie eine Eigenverantwortung hat. Eine Verantwortung, die ausschließlich aus ihr heraus kommt. Eine eigene Verantwortung für sich, die Kinder, mich und uns. 

Und was uns und mich anbelangt, insbesondere die besondere Art der Beziehung, hat auch sie sich letztendlich dafür entschieden und gleich einen der Höhepunkte angeblich unter dem Scheffel dieser Cuckold Beziehung vorweg genommen. Wo ist da die Verantwortung - die eigene Verantwortung? Bei wem liegt hier die Schuld? Ist es überhaupt eine Schuld? Ihrer Auffassung nach nicht. Denn sie hat ja nur meine Phantasie für sich umgesetzt. Also eigentlich nur ihre Pflicht, die ich definiert habe, erfüllt. Hat sie das? Und wenn ja, warum werden die Anderen nicht erfüllt. Vielleicht weil man nicht alle Pflichten erfüllen kann und sich deshalb verantworten, rechtfertigen muss? Handelte sie vorsätzlich oder nur fahrlässig -  oder gar nur in einem Akt des positiven Leichtsinns? 

Schuld.

Schuld bin ich.

Und es ist eine große Schuld.

Und es war eine große Verantwortung für mich.

Und ich habe versagt. 
"Im traditionellen Verständnis setzt Verantwortung unabdingbar Handlungsfreiheit voraus. Dies entspricht der Auffassung, dass der Akteur aufgrund einer Entscheidung tatsächlich auch anders hätte handeln können. Der Verantwortliche wird als jemand betrachtet, der autonom seiner sittlichen Vernunft folgend eine willkürliche Entscheidung treffen und auch durch eine Handlung verwirklichen kann, obwohl er auch anders hätte handeln können. Eine freie Handlung erfolgt hiernach ohne Zwang und ist nicht zufällig. Freiheit ist in dieser Sicht die Bedingung der Möglichkeit der Selbstbestimmung des Menschen." (Quelle: Wikipedia)

No love without freedom - no freedom without love. 

War sie denn nicht frei in diesem Moment? Oder geschah das Alles, weil sie frei war? Und wenn ja, dann bin ich es, der schuld ist. Und wenn ja, wo war ihre Eigenverantwortung, ihre Verantwortung für uns? Und wenn ja, konnte sie in diesem Moment davon ausgehen, dass sie ihre Pflichten, die ich ihr ja dann auferlegt hätte, erfüllt? Und wenn ja, wo war die ursprüngliche Skepsis, die kurz danach wie durch ein Wunder wieder vorhanden war? Wo war in dem Moment der Freiheit die Liebe? Ich meine die Liebe zu uns? Und ich meine ihre Liebe zu sich selbst. Ihre Selbstachtung. Ja, sie hätte anders handeln können. Und sie tat es ohne Zwang und auch nicht zufällig. 


"Einer Person werden Handlungen dritter Personen zugerechnet, wenn sie aus einer bestimmten Rolle heraus deren Handeln entscheidend beeinflussen können. Klassische Fälle sind Eltern und Kinder (Fürsorgeverantwortung) sowie Vorgesetzte und Mitarbeiter (Führungsverantwortung). Haben in diesen Fällen Handlungen negative Folgen, fällt die Verantwortung den direkt Handelnden nicht oder nur teilweise zu. Der Verantwortliche (die Eltern, der Vorgesetzte) muss geeignete organisatorische Vorkehrungen treffen, dass die gestellte Aufgabe erfüllt wird und kein Schaden durch die oder bei den ihm Anbefohlenen eintritt. Andernfalls trifft ihn ein Organisationsverschulden." (Quelle: Wikipedia)

Stimmt. Mich trifft auch ein Organisationsverschulden. Wie konnte ich sie mit der Freiheit und einer Decke ausstatten? Ich tat es, weil ich ihr vertraute. Also eigentlich mir vertraute. Also davon ausging, dass sie - wenn ich dem oben Stehenden folge - ihre Pflichten erfüllt, die auch noch ich ihr auferlegt habe. Sie also verantwortungsvoll handeln würde.  Mein Gott, wie bizarr ist das Alles denn?! Wie pervers ist das Alles denn? So wie die Idee an sich? 


Es geht hier am Abgrund ganz schön tief hinunter. Das Problem ist, dass ich nicht der Mensch bin, der einen Schritt zurück geht. Das Problem ist, dass ich zu verantwortungsvoll bin, einen Schritt weiter zu gehen.   


Was ist mit Links und Rechts?

Es wäre ein Abkommen vom Weg. Vom Weg, der ja das Ziel ist. Vielleicht ist ja hier der Weg zu Ende. Zu Ende, auch wenn das Ziel nicht erreicht ist, obwohl es ja kein Ziel im eigentlichen Sinn gibt.

Ich hätte mir von ihr einfach mehr Verantwortung und auch mehr Eigenverantwortung gewünscht.

Ich hätte von mir mehr erwartet.


Und wer trägt nun die Verantwortung?

Und wer hat die Antworten?

Und wer steht für was ein?

Und wer vertritt was?

Und wer steht für Alles ein?


"Ich würde ja jetzt sagen, steh Deinen Mann, wenn es passen würde" - schreibt sie gerade per whats app, obwohl wir keine 10 Meter voneinander sitzen. EG und KG (Prothesenetage sozusagen). Wie gemein ist das denn? Welcher Mann von Dir hier nicht seinen Mann steht, solltest Du mittlerweile wissen. Offensichtlich aber nicht.  Aber auch das ist sehr aufschlussreich. Aufschlussreif auch. Wie kannst Du mir nur so weh tun? So tief? So unendlich tief!

Ist das ihre Verantwortung?

Oder wollte ich ich so etwas auch?

Ja das wollte ich auch. Aber unter ganz anderen Voraussetzungen. Und vor allen Dingen der Reihe nach. Nicht da Babyschühchen und auf der anderen Seite das Motorrad. Der Ausgang dieses "Wettrennens" dürfte klar sein.

Und so bleibe ich erstmal am Abgrund sehen.

Gute Nacht oder Guten Morgen!

Wenn ich wenigstens die Leiter sehen könnte!


















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