Sonntag, 9. August 2015

Ein Uhr Nachts ...

... und Chaos.


Chaos und unendliche Leere.

Unüberwindbare Gräben zwischen uns. Gräben, die durch gegenseitiges Verletzen entstanden sind. Tiefen Gräben, tiefe Wunden.

Wieder ein Wochenende ohne Zärtlichkeiten und Erotik. Nichts wieder nach zwei Wochen Nichts. Wieder Nichts nach ihrem Wochenende mit dem Buben.  In diesen zwei Wochen waren wir sogar alleine im Büro. Nichts. Oder soll ich sagen Nichts mehr? Schlafen und Schaffen. Fünf Minuten und Alles ging, Wochen und Nichts ging. Große Erwartungen an dieses Wochenende. Zu große Erwartungen an dieses Wochenende. Um so größer die Enttäuschung über dieses Wochenende. Es ist aber mehr als Enttäuschung. Viel mehr. Es ist das Wochenende der Fragen. Besser ausgedrückt: Das Wochenende der tiefsten Selbstzweifel, der Zweifel an mir und damit auch an uns.  Ich liebe sie. Aber wie soll ich sie lieben, wenn ich mich selbst hasse? Wie soll ich sie lieben können, wenn ich solch unendlich große Eifersucht verspüre? Wie soll ich sie lieben können, wenn mich unendliche Selbstzweifel plagen? Kann ich überhaupt lieben? Oder hat Peter recht und ich kann nur mich selbst lieben? Aber selbst das tue ich ja nicht. Im Gegenteil. Liebst Du mich Lady? Du sagst immer, Du würdest mich lieben. Wie kannst Du mich lieben? Wie kannst Du mich noch lieben? Wie solltest Du mich nach all dem noch begehren? Weshalb solltest Du mit mir noch schlafen wollen? Mich ernst nehmen? Ich habe mir heute Nacht den "Film" bestimmt vierzig mal angesehen. Auf Details geachtet. Es war - gelinde gesagt - verheerend. Und es hätte so unglaublich schön sein können. Für Dich, für mich und auch für uns. Dein Traum - Sex im Whirlpool - wurde endlich war. Dein Traum, genommen zu werden. Dein Traum von stundenlangem Sex. Dein Traum von Zärtlichkeit und Hingabe. Deine Träume. Erfüllung. Erfüllung auf ganzer Linie. Bube sticht Dame. Stich. Ein Stich ins Herz. Er gab Dir, was Du gebraucht hast und Du gabst ihm, was Du einem Mann schon immer geben wolltest. Mir gab es das Gefühl, das wir hervorrufen wollten. Ein sehr tiefes Gefühl, das Lawinen von Emotionen auslöste. Vier Stunden - eine Ewigkeit. Hin und her gerissen, zerrissen. Am Rande des Erträglichen, aber noch immer in dem von uns gesteckten Rahmen. Im Rahmen unserer besonderen Beziehung. Warum musstest Du das dann ändern? Du seist befreit gewesen, sagst Du. Nur so könntest Du Dir das erklären. Befreit von mir, von uns oder wovon? Ich fühlte mich in diesem Augenblick - wie auch jetzt noch - alles Andere als befreit. Ich weiß nicht, warum ich auf diese zwei Minuten so heftig reagierte und noch immer reagiere. Du hast ja an und für sich nichts Anderes gemacht, als die vier Stunden zuvor bzw. das letzte Jahr. Aber die vier Stunden mit dem Buben waren anders. Ganz anders. Und die zwei Minuten etwas völlig Anderes. Ich konnte und kann einfach nicht damit nicht umgehen. Dazu hätte ich Deine Hilfe gebraucht. Ja, Du hättest mir Schmerzen zufügen müssen. Die richtig richtigen Schmerzen, um die zwei Minuten in die vier Stunden einzubeziehen. Vier Stunden und zwei Minuten. Vier Stunden zwei Minuten. Wären wir dann trotzdem da, wo wir heute sind? Würden wir Beide dann auch falsch leiden? Ich glaube nicht. Du hast da aber Deine Zweifel. Rühren diese von ggf. von Deiner Erkenntnis, dass da mehr war, als wir wollten, als Du gewollt hast? Ich glaube, hoffe, dass es nicht der Bube an sich ist, in den Du Dich verliebt hast, sondern in den Mann als Solchen. In das Gefühl eine Frau zu sein, Frau sein zu können. Ich höre Dich im Hintergrund stöhnen. Eine Frau. Eine Frau, die genommen wird, wie sie schon immer genommen werden wollte. Ich höre Euch flüstern. Ich höre, wie Du ihn leidenschaftlich küsst. Immer wieder Dein bestätigendes "Ja". Dein erfülltes "Ohh". Ich kann mich kaum auf das Schreiben konzentrieren. Ja, ich, wir wollten es so. Ich wollte es so. So wollte ich es nicht. Und die Folgen erst recht nicht. Ich würde so gerne objektiv sein. Das Erlebte - insbesondere die zwei Minuten - objektiv betrachten. Uns objektiv betrachten. Mich objektiv betrachten. Unmöglich. Ich stoße immer wieder auf Gefühle, die erheblich stärker sind, als mein Verstand. Gefühle, die überwiegend beabsichtigt waren, in der jetzigen Situation aber unerträglich sind. Sie rauben mir Wort wörtlich den Verstand. Den Verstand, den ich jetzt bräuchte, um die Situation zu bewältigen, um Gräben zu schließen. "Gib´s mir" sagst Du gerade zu ihm. Früher hätte ich Dir geglaubt, dass das für den Kleinen in seinem Gitterbett bestimmt war. Früher. Es lag aber wohl ehr "der Thomas" im Bett nebenan und den hattest Du schon lang, beim Gefühl Frau zu sein, vergessen. Ich hätte Dir auch gerne dieses Gefühl gegeben. Früher und auch jetzt. Aber selbst wenn er stattgefunden hätte der Pipi-Fick, wäre er hierzu nicht geeignet gewesen bzw. wäre ich hierzu nicht nicht geeignet gewesen. Früher sollte er auch hierzu gar nicht geeignet sein. Er sollte mir gar nicht die Möglichkeit hierzu geben. Er musste es auch nicht. Dachte ich. Ich weiß derzeit nicht, was er sein soll. Was er für Dich ist. Was er für uns ist. Ich weiß nur, dass ich vor ihm Angst habe. Dass ich vor mir Angst habe. Dass ich vor meiner Perversion Angst habe. Angst ist ein schlechter Begleiter. Ich bin ein schlechter Begleiter. Ich bin ein schlechter Besteiger. "Ohh". Wie soll ich mich jemals wieder fallen lassen? Wie soll ich in unserer Beziehung wieder aufgehen? Wie soll ich etwas zulassen? Wie soll ich mich zulassen? Ich würde jetzt gerne zu Dir gehen. Kann aber nicht. Traue mich nicht und schon gar nicht in diesem Outfit. Das Outfit dieses besonderen Abends. Damals hatte ich es an, weil es dazu gehörte. Heute, um mir meiner Perversion bewusst zu werden. Ich bin allerdings nicht verschlossen, weil Du den Schlüssel abgenommen hast. Ich könnte den Kleinen also berühren, ihn wichsen, wenn ich wollte. Ich kann es aber nicht. Ich kann es nicht, weil ich Dich im Hintergrund stöhnen hörend, ich sofort abtröpfeln würde. Und dann hätte ich uns etwas genommen, mir etwas genommen. Ich will uns aber Nichts nehmen. Ich will uns etwas geben, kann es aber nicht. Traue mich nicht. Schäme mich. Die Sonne wird gleich aufgehen. Es wird hell werden. Um so größer wird meine Unsicherheit werden und die Angst, Dir in die Augen zu schauen. Die Angst von Dir angesehen zu werden. "Ja". Ich habe gehofft, dass Du kommst. Ich hatte und habe Angst, dass Du kommst. Dass Du mich so siehst und ggf. erlebst. Ich hatte gehofft, dass Du mich Deinen Kleinen, Dein Pummelchen, Deine Prinzessin sein lässt. Dass Du mich einsehen lässt, dass ich all das bin. Dass Du mich zwingst, es zuzulassen. Dich zuzulassen. Uns zuzulassen. Hätte ich es zugelassen? Bisher stellte sich die Frage allerdings noch nicht. Bisher musste ich mich dieser Situation - noch - nicht stellen. Ja, ich habe mir dann oft die Klamotten vom Leib gerissen. Nichts zugelassen und dann hinterher kritisiert, dass Nichts gelaufen sei. Ja, ich müsste mehr zulassen, hätte mehr zulassen müssen. Wie soll ich jetzt noch etwas zulassen? Mit dem Wissen kein Mann, nicht Dein Mann zu sein, der Dich auch als Frau fühlen lässt. Wie? Wie soll ich Dich küssen, ohne zu hören, dass er viel besser küsst. Wie soll ich mit Dir schlafen, ohne das Gefühl zu haben, Dich nicht befriedigen zu können? Wie soll ich mit diesen richtigen unrichtigen Gefühlen umgehen, wenn unsere Beziehung sie nicht zu den Richtigen macht? Es ist gleich sechs Uhr. Die Glocken werden läuten. Wirst Du davon aufwachen? Eigentlich Zeit, das Outfit abzulegen. Vielleicht auch Zeit, noch Vieles mehr abzulegen. Aber wer bin ich dann? Und wer bin ich jetzt? Es ist Alles ein einziges















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