Samstag, 13. September 2014

Wir haben keine Zeit ...

... für uns.


Alles immer nur zwischendurch. 

Als ich sie fragte, wann wir das letzte Mal in Ruhe miteinander geschlafen haben, meinte sie, da müsse sie im Blog nachsehen. Und außerdem sei doch das nicht miteinander Schlafen die Umsetzung unserer Phantasie. 

Sie hat natürlich mit Letzterem recht.

Aber irgendwie will ich es ihr immer noch beweisen, dass ich "es auch kann" - so wie er. Das ist natürlich völliger Schwachsinn. Schwachsinn ist es natürlich auch, zu sagen, wir hatten vor der Realisierung unserer Phantasien wenig Geschlechtsverkehr und jetzt auch. Also dient die Umsetzung unserer Phantasien nur der Legalisierung des nicht miteinander Schlafens. Aber was ist dann die Wahrheit? Die Wahrheit ist so weiß wie Schnee!

Eigentlich will ich nur Ruhe für uns. Bei drei Kindern, Selbständigkeit, Häuser, Gärten, etc. - vielleicht wäre auch hier etwas Weniger Mehr gewesen - bleibt eigentlich nicht viel Zeit, um in Ruhe etwas gemeinsam zu erleben, etwas gemeinsam zu genießen und hieraus Kraft für die Beziehung zu schöpfen. Ich möchte für uns nur die gleiche Ruhe, die sie mit ihm hatte. Aber auch hieraus hätten wir Kraft schöpfen können, wenn es nur so gelaufen wäre, wie wir uns das vorgestellt hatten. Nun haben wir etwas anderes - vielleicht sogar Größeres - gezogen. Die Eifersucht auch auf diese Ruhe bleibt jedoch. 

Ich bin mir darüber bewusst, dass ich immer wieder zurückfalle. Zurückfalle in alte Gewohnheiten und Machtgehabe. Das ist schlecht. Mir fehlt es aber derzeit an Kraft, auch das noch in Angriff zu nehmen. Aber vielleicht sollte ich hier anfangen, um das Andere besser bewältigen zu können. 

Was ihn, den Götterboten , anbelangt, bin ich - bis auf wenige Ausnahmen - mit der Bewältigung meiner Schmerzen und Ängste ziemlich am Ende. Nur wenn es mir bzw. uns schlecht geht, wenn wir wieder mal streiten, kommen die Bilder und die Eifersucht zurück. Wir haben uns darauf geeinigt, über das Thema nicht mehr - soweit es nicht einen Neuanfang mit ihm betrifft - zu sprechen und das klappt ganz gut. Wir haben uns, wie gesagt, desweiteren darauf geeinigt, ihn nochmals "anzugehen", nachdem er eigentlich der Richtige zur Umsetzung einer unserer Phantasien gewesen war und ist. Vielleicht klappt es ja. Aber etwas Angst davor haben wir Beide. 

Sie hat sich viel einfallen lassen, um unsere Phantasien umzusetzen. Ich mache das dann teilweise ungerechterweise nieder, weil ich mich nach dieser Ruhe sehne, danach sehne mal an keine Probleme zu denken, mir nicht den Kopf zu zermartern, mich einfach fallen zu lassen, zu spüren, zu riechen, aufzusaugen, zu geben und natürlich auch zu nehmen. So, wie es - auch hier wäre zumindest beim ersten Date etwas Weniger Mehr gewesen - eben mit ihm war. Frei. Frei von allen Zwängen, von allen Problemen, von allen Hemmungen und vor allen Dingen frei von einem selbst. Und natürlich auch frei von uns, frei insoweit als es ja von uns gewollt war. Frei.

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